Wie ich mir einen Bus kaufen wollte...

08 Jan 2021

Was haben getragene Höschen mit einem Bus zu tun? Eigentlich wollte ich mir nur einen Bus kaufen und damit Urlaub machen. Aber dann kam alles anders...

Artikel von Nookie Nest
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s war im Sommer letzten Jahres, in meinem Urlaub in Portugal. Ich hatte mir einen Wagen gemietet und war einfach ein bisschen herumgefahren, bis ich auf eine kleine Camper-Gemeinde in der Agave traf. Eine Hippie-Kommune, die auf ihre eigene Art lebten. Ohne die Zwänge des tristen Alltags. Ohne Vorschriften. Dafür aber mit Freiheit, Freude, Liebe. Ich fühlte mich wie im Traum, wie zurückversetzt in eine Zeit, in der wir alle noch wild, frei und glücklich waren. Ich war Out of the Blue – and Into the Wild.

Out of the Blue and into the wild

Es war im Sommer letzten Jahres, in meinem Urlaub in Portugal. Ich hatte mir einen Wagen gemietet und war einfach ein bisschen herumgefahren, bis ich auf eine kleine Camper-Gemeinde in der Agave traf. Eine Hippie-Kommune, die auf ihre eigene Art lebten. Ohne die Zwänge des tristen Alltags. Ohne Vorschriften. Dafür aber mit Freiheit, Freude, Liebe. Ich fühlte mich wie im Traum, wie zurückversetzt in eine Zeit, in der wir alle noch wild, frei und glücklich waren. Ich war Out of the Blue – and Into the Wild.

Doch die Zeit verging viel zu schnell, und ehe ich mich versah, saß ich wieder in meinem grauen Büro im grauen Deutschland. Ich wollte weg. Wollte wieder in die Freiheit. “Ich brauche einen eigenen Bus. Meine eigene kleine Hippie-Karre!”, dachte ich mir. “Aber mit welchem Geld?”, fragte ich mich. “Du kannst doch getragene Unterhosen verkaufen”, riet mir ein Arbeitskollege halb im Scherz, halb im Ernst. “Eine Freundin von mir hat damals so um die 1000 Euro im Monat gemacht!”

“1000 Euro?”, schoss es mir durch den Kopf. Dafür müsste ich ziemlich viele Stunden in einem ziemlich langweiligen Büro sitzen. Und stattdessen könnte ich einfach meine Unterhosen verkaufen? Der Hammer. Ich war wie elektrisiert. Dabei war es gar nicht das leicht verdiente Geld, was mich daran so reizte. Es war diese Übertretung eines Tabus, dieses Preisgeben meiner Intimität, dieses (haha) schmutzige Geschäft, das mich erregte. Sofort sprang mein Kopfkino an und ich stellte mir vor, wie am anderen Ende Deutschlands jemand mit meiner Unterhose herumlief. Was würde er damit machen?

Der unbekannte Käufer

Vielleicht würde er (oder sie?) sie anziehen, sich mit ihr fotografieren, ja sie sogar bei der Arbeit tragen? Vielleicht würde er an meinem Höschensaft riechen und sich danach an sich herumspielen? Und wer weiß, vielleicht wäre es ja auch gar nicht jemand am anderen Ende Deutschlands, sondern jemand aus meinem direkten Umfeld? Ich musste kichern, als ich mir meinen Kollegen mit meinem Schlüpper unter seinem Kopfkissen vorstellte.

Ich war von der Idee so angefixt, die mir endlich feuchte Abwechslung in meinem tristen Büroalltag versprach. Den ganzen Tag über stellte ich mir vor, was meine Käufer mit meinem Höschen machen würde – und vor allem, ​ wie ​ ich das anstellen könnte. Schnell hatte ich mich noch am selben Abend in die Höschen-Branche eingelesen. Ganz schön professionell – also die Branche.

Eine Verkäuferin namens Feuchte_Feshi_45 zum Beispiel begeistert ihre Fans mit einer Vielfalt an Angeboten: Pinker Tanga 19,99 €. Ein weibliches Klischee, dass, wenn man den Einträgen in ihr Gästebuch glaubt, gut funktioniert. „Einzigartiger Geschmack, schnelle Lieferung – Erstklassige Qualität.“ schreibt ein Nutzer.Doch Feuchte_Feshi_45 biete auch mehr: Für einen Aufpreis von 8 € trägt sie den Slip beim Sport, Inside Out, versieht ihn mit Lippenstift, Natursekt, einem Orgasmus, Parfüm, Speichel oder, je nach dem, mit Muschisaft. Desweiteren kann man als Käufer eine gewünschte Tragedauer äußern, Tragefotos oder gar Videos mitschicken lassen. Ich war überwältigt. Also machte ich mich an die Arbeit. Schnell fand ich eine Website, bei der man auch als Amateur Höschen verkaufen konnte. Ein Profil war schnell angelegt. Jetzt mussten Fotos her. Ich schnappte mir meine Kamera und zog meine Jeans aus.

Doch welches Höschen sollte ich verkaufen? Vielleicht sogar verschiedene? Aufgeregt stürzte ich mich auf meine Höschenschublade. Ich roch an ihnen. Frisch gewaschen. Wie würden sie riechen, wenn ich sie getragen hatte? Wie ​ sollten sie riechen? Was würde ich mit ihnen erleben? Plötzlich hatte so etwas Alltägliches wie die Schlüpperauswahl etwas Aufregendes, etwas Ungewohntes. Ich war so aufgeregt, dass ich mir vor Freude die Hände rieb und auf der Stelle hin- und hertanzte.

Bald geht es los!

Wer wird wohl der erste Kunde sein?

Sofort machte ich ein paar Bilder und setzte mich an die Produktbeschreibungen. Ich glühte. Die Finger tanzten über die Tasten und ich rutschte vor Aufregung auf meinem Sitz hin und her. Was für Ideen ich hatte! Höschen aus jeder Lebenssituation sollten es sein: Das Sport-Höschen, ein Klassiker. Natürlich das Party-Höschen. Und auf jeden Fall das Dating-Höschen. Hier ein kleiner Auszug:

„Dieses Höschen macht alles mit, und es geht heiß her: Mit der Aufregung, dem Flirt und den Drinks werden Hormone ausgestoßen, die sich auch im Höschen bemerkbar machen. Es kribbelt in meiner M**, ich werde feucht... Nicht selten ist mindestens ein Fummeln im Spiel. Vielleicht ist sogar noch mehr dabei? Aufregend!“

Die Lust durchströmte mich. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Ich stellte mir das Date vor, das Knistern, den Kuss, die Leidenschaft... am liebsten hätte ich es mir direkt selbst besorgt. Doch ich war zu aufgeregt und wollte mein Vorhaben sofort in die Tat umsetzen. (Also den Höschen-Verkauf, meine ich jetzt).

Das Profil füllte sich. Ich war on Air. Und dann geschah es – nach nichtmal einer Woche hatte ich meinen ersten Käufer! Sofort wählte ich mich bei meinem Profil ein. Zugegeben: Den Usernamen “BunnyBugs69” fand ich jetzt nicht wirklich erotisch, und auch, dass er nur das “Standardmodell” wollte (das Höschen, das ich beispielsweise auf der Arbeit trage), enttäuschte mich fast schon ein bisschen. Aber trotzdem: Es ging los!

Das erste Höschen

Direkt nach der Arbeit zog ich das Höschen zu Hause aus und packte es in einen Tiefkühlbeutel. Davor natürlich noch ein letzter Geruchstest. Ein bisschen verschwitzt, ein bisschen mit Jeans-Geruch. Nichtmal ein Schamhaar. Ob das Leute auch wollen? Ich musste lachen und überlegte mir, was ich in Zukunft alles noch ausprobieren kann. Dann verschloss ich den Beutel und ab in die Versandtasche.

Den echten Namen meines Käufers werde ich wohl nie erfahren – das erlaubt der Shop nicht. Deshalb werde ich wohl auch nie wissen, was er damit anstellen wird. Aber ist es nichtviel aufregender, sich das nur vorzustellen? Ist die Phantasie manchmal nicht viel schöner als die Realität? Ich habe auf jeden Fall meinen Spaß dabei. Und wer weiß, vielleicht habe ich ja bald auch genug Höschen verkauft, um mir meinen Bus zu kaufen. Dann kann ich auch Hippie-Höschen verkaufen. Mit dem Geruch und dem Geschmack von Freiheit, Liebe – und Abenteuer.

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